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14.01.2024 Blog

Wie kann man bitte das Klima schüt­zen?

Es mag fast schon überheblich wirken, wenn man sich als Klimaschützer*in ausgibt. Wie soll man etwas schützen, das weder greifbar ist, zudem hochkomplex und unter dem jeder etwas anderes versteht. Für die einen ist das Klima gleich Wetter. Dann hört man: heiße Sommer hat es doch schon immer gegeben. Oder: es schneit ja eh wieder, dann kann es nicht so schlimm sein mit dem Klimawandel.

Für die anderen ist Klima etwas Lokales vor der Haustür. Da passt dann der Satz „hab noch nie soviel Regentage in einer Hitzewelle erlebt“.

Eine weitere Gruppe sieht im Klimawandel eine Chance oder angenehme Veränderung: „ich wollte schon immer Palmen im Garten haben“.

Es gibt auch eine Gruppe, die eine Verschwörung vermutet oder gar eine Klima-Diktatur. Die sagen dann: „der Corona-Lockdown war nur die Vorbereitung zu Klima-Lockdown“

Wenn man nach einer Gemeinsamkeit unter diesen Gruppen sucht, findet man sie in der Wissenschafts-Skepsis, -Verleumdung oder -Verdrängung. Viele Wissenschafter*innen mühen sich seit Jahrzehnten ab, uns den Klimawandel zu erläutern und uns auf die dräuende Klimakatastrophe hinzuweisen.

Aber wir kapieren das einfach nicht. Zudem wäre ja die Vorstellung schrecklich, dass wir uns jahrzehntelang in die falsche Richtung entwickelt haben. Dass weniger mehr sein soll, das haben wir nicht gelernt.

Viele sagen, dass man das Klimathema nicht individualisieren soll. Nicht der Einzelne sei schuld mit seinem Lebenswandel, sondern die Rahmenbedingungen, in denen wir leben oder in die wir gezwungen werden. Auch Politiker*innen werden aufgefordert mehr für den Klimaschutz auf den Weg zu bringen. Wenn sie das dann aber umsetzen, werden sie von Vielen genau dafür hart kritisiert. Dann hört man Begriffe wie „Verbotspartei“ oder „Verzichtspartei“.

Verbote sind also schlecht. Wie schaut es dann mit Anreizen aus? Die Umwelt zu schonen und dafür die eigenen Routinen und Bequemlichkeiten zu ändern, mag für einige von uns ganz schön hart sein. Man könnte es uns leichter machen. Wenn auf einer Speisekarte das klimafreundlichste Gericht erwähnt werden würde, könnte mich das motivieren mal was Anderes auszuprobieren.

Wenn Anpassungen auf mehreren Ebenen passieren und wir zusätzlich uns selbst und anderen ein positives Vorbild sein können, wären schon einige Schritte erledigt. Wir können uns gegenseitig bestärken und klimafreundliches Verhalten wertschätzend erwähnen. Politische Arbeit ist dann am wirksamsten, wenn sie Hand in Hand mit den Bürger*innen agieren kann.

Portraitfoto Barbara Kreuzer
Barbara Kreuzer

Gemeinderätin

[email protected]
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